FRAU SICHER IN WIEN

16 TIPPS ZUR GEWALTPRÄVENTION

GEMEINSAM

Frauen und Mädchen sind auch nach wie vor von unterschiedlichen Formen geschlechts- spezifischer Gewalt bedroht und auch direkt betroffen. Diese zeigt sich in physischer, sexueller und psychischer Gewalt und betrifft Frauen unabhängig von sozialer Schicht, Alter, Religion und ethnischer Herkunft. Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird vor allem durch ihr soziales Umfeld ausgeübt. Sehr häufig geht diese vom (Ex-)Partner oder der Familie aus.

Vorwort

Liebe Wienerin!

Gewalt an Frauen ist weiterhin ein trauriges Thema in unserer Gesellschaft. Die Statistik zeigt, dass mindestens jede fünfte Frau einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt wird. Für uns als Wiener Volkspartei ist klar, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.

Es war mir daher ein großes Anliegen, gemeinsam mit der Landespolizeidirektion Wien sowie der Obfrau der Wienerinnen, Sabine Keri, die Kampagne „Frau. Sicher in Wien“ anlässlich der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ auszuarbeiten.
Beim Thema „Gewalt an Frauen“ darf es keine Toleranz geben!

Ihr

Liebe Wienerin!

16 Tage gegen Gewalt – eine internationale Kampagne, die jedes Jahr auf das Recht eines gewaltfreien Lebens aufmerksam macht.
Auch wir Wienerinnen möchten einen
Beitrag für ein Leben ohne Gewalt leisten. In dieser Broschüre finden Sie Sicherheitstipps, welche mit Unterstützung der Kriminalprävention der LPD Wien erarbeitet wurden.

Vielleicht kannten Sie den einen oder anderen Präventionstipp noch nicht und er hilft Ihnen, sich sicherer zu fühlen. Denn obwohl wir auf Zivilcourage zählen – manchmal sind wir auf uns selbst gestellt.

Ihre

TIPPS, um sich im öffentlichen Raum sicher zu fühlen!

1.

Seien Sie achtsam!
Kopfhörer im Ohr sowie Beschäftigung mit dem Handy verringern Ihre Aufmerksamkeit.

2.

Sollten Sie in einem öffentlichen Verkehrsmittel wie der Straßenbahn oder der U-Bahn belästigt werden, betätigen Sie die Notrufstelle. Im Stationsbereich aller Wiener U-Bahnen gibt es eigene Notruf- säulen („SOS-Würfel in grün-weiß“) – scheuen Sie sich nicht, diese in einem Notfall zu verwenden! Link der Wiener Linien: www.wienerlinien.at/sicherheit

3.

„Der sichere Weg ist besser als der kürzere Weg!“ – Benützen Sie bei Dämmerung und in der Dunkelheit gut ausgeleuchtete Plätze und Straßen, auch wenn dies einen Umweg bedeutet.

4.

Seien Sie im Notfall laut und machen Sie Lärm. Rufen Sie mit fester und lauter Stimme z.B. „NEIN“, „STOPP“, „Lassen Sie mich in Ruhe“. Ein Handalarmgerät kann hilfreich sein.

5.

Suchen Sie Hilfe bei anderen Personen und fordern Sie zur Zivilcourage auf! Sprechen Sie diese konkret an, um sie aus der Anonymität zu holen, wie zum Beispiel „Sie im roten Hemd, rufen Sie bitte die Polizei“.

6.

Lassen Sie das eigene Getränk nie unbeaufsichtigt und nehmen Sie keine offenen Getränke von fremden Personen an.

7.

Siezen Sie einen möglichen Gefährder oder Gefährderin, damit die Umgebung wahrnimmt, dass Sie die Person nicht kennen.

8.

Wenn Sie sich am Heimweg unwohl fühlen, rufen Sie mit dem Handy eine Freundin an und halten Sie den Kontakt bis Sie sicher zu Hause angekommen sind.

SIGNAL FOR HELP

Durch geheime Zeichen können Opfer häuslicher Gewalt unauffällig um Hilfe bitten. So wenden Sie diese Handzeichen im Notfall an und erkennen sie bei anderen Personen.

Heben Sie Ihre Hand senkrecht,
sodass Ihr Gegenüber Ihre Handfläche sehen kann.

Knicken Sie Ihren Daumen ein.
Er liegt nun in der Handinnenfläche.

Legen Sie die restlichen Finger
der Hand langsam über den Daumen, sodass eine Faust entsteht.

Tipps, um sich im privaten Bereich und bei Stalking sicher zu fühlen!

1.

Funktioniert Ihr Handy in allen Räumen der Wohnung?

Sind wichtige Notrufnummern 133 oder Euronotruf 122 im Handy eingespeichert?
Deponieren Sie eventuell eine „Notfalltasche“ mit Kopien der Dokumente, Geld, etc. bei Vertrauenspersonen.

2.

Stellen Sie sicher, dass sich der  Gefährder oder die Gefährderin keine Ersatzschlüssel für die Wohnung verschaffen kann!
Auf etwaige Zugänge über Nachbarbalkone oder -terrassen achten.

3.

Informieren Sie eventuell Nachbarn, Verwandte und Freunde, denen Sie vertrauen können, über die Tatsachen. Vereinbaren Sie mit diesen Personen auch ein „Codewort“ bei unmittelbarer Gefahr.

4.

Besprechen Sie mit Ihren Kindern
die Ereignisse und erklären Sie Ihnen wie sie in einem Notfall Hilfe holen können bzw. sich verhalten sollen: Polizei rufen, Gefährder oder Gefährderin nicht die Türe öffnen, …

5.

Setzen Sie Kindergarten/Schule über die Vorfälle in Kenntnis.

6.

Bei Stalking ist es wesentlich einen Kontaktstopp zu setzen, danach über alle Kontaktversuche seitens des Gefährders oder der Gefährderin eine Art Tagebuch führen (wann, wie, wo, …).

7.

Alltagsroutinen überdenken
(z.B. gewohnte Wegstrecken immer wieder verändern).

8.

Aus sozialen Netzwerken aussteigen bzw. Sicherheitseinstellungen überprüfen, keine persönliche Daten (z.B. Adresse, Telefonnummer etc. öffentlich sichtbar machen) bzw. „Zielperson“ blockieren.

Werden Sie bedroht?

Mit der „DEC112“-App können Sie heimlich um Hilfe rufen.

Durch einen einfachen Knopfdruck wird die Polizei verständigt und zur notrufenden Person geschickt. Ein stiller Notruf hilft vor allem in Situationen akuter Bedrohung oder Gewalt, weil der Notruf nahezu unbemerkt ausgelöst werden kann und Hintergrunddaten, wie der aktuelle Standort, an die Einsatz- zentrale übermittelt werden.

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